Saintes: In der Mediathek, Zeit für ein Update im „digitalen Café“.

Sie kam in Begleitung ihres Freundes François Bernard, 60, der sich zwar gut mit Computern auskennt, aber angesichts dieser rasant fortschreitenden Technologie bescheiden wirkt. Sein aktuelles Interesse gilt der künstlichen Intelligenz. „Man weiß nie alles“, sagte er, „interessant ist hier der Austausch von Ideen.“ Nichts Virtuelles, und dazu noch echter Kaffee.
Nicht vom digitalen Zeitalter zum Schiffbruch geführtZwei weitere Personen nutzten das digitale Café: Lili, eine 60-jährige Angestellte, und ihr Mann Jean-Philippe, 65, ein pensionierter Mitarbeiter der Parkverwaltung aus Saintes. Lili hatte ein Tablet dabei, das ihr „vor fünf Jahren von meinem Bruder geschenkt wurde“, und zeigte es stolz vor. Sie nutzt es hauptsächlich für Videos. Jean-Philippe präsentierte einen alten Laptop, erkennbar an seiner Dicke, und einen zweiten, neueren. „Ich bin hier, um Updates zu erhalten und ein paar kleinere Probleme zu beheben.“
Wir erhalten viele Anfragen zum Ende von Windows 10.
Das aktuelle Problem ist das geplante Supportende für Windows 10 und seine Erweiterung, das allerdings nur ein Jahr andauert. Genauer gesagt: Das Betriebssystem Windows 10 erhält keine Updates mehr und ist daher anfällig für Viren. „Wir bekommen viele Anfragen dazu“, bemerkt Mélody Sester, eine Bibliotheksmitarbeiterin, während sie einen Diagnosetest durchführt, um die Kompatibilität von Jean-Philippes Computer mit der Erweiterung zu überprüfen.

Séverine Joubert / SO
Die Nutzer, die im Digitalen Raum Rat suchen, sind keineswegs digitale Neulinge. Es sind einfach Frauen und Männer, die sich in der digitalen Welt zurechtfinden müssen. Wie Jean-Philippe sagt, ist die Nutzung vergleichbar mit „Herumexperimentieren. Wir haben sie nicht unbedingt vollständig im Griff.“ Die Bibliothekare bieten hilfreiche Tipps. Und eine Tatsache sticht besonders hervor: die Veralterung von Tablets, Computern und ihrer Software. Die Gruppe im Digitalen Café konsumiert nicht übermäßig viel und versucht, den Austausch ihrer Geräte so lange wie möglich hinauszuzögern. Doch die Realität ist unübersehbar.
Lili und Isabelle André kamen im digitalen Café zu dem Schluss, dass sie sich ein neues Tablet kaufen müssten. „Tablets sind Wegwerfartikel“, erklärte Stéphanie Augouvernaire. Die Leiterin des digitalen Cafés gab dennoch ihr Bestes, um Isabelle Andrés störrisches Gerät wieder zum Laufen zu bringen.
SudOuest



